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BIOGRAPHIE



Das Morpheus Quartett
wurde 2011 gegründet und vereint vier sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. MinJung Kang, Rodrigo Bauzá (Violinen), Miguel Ángel Lucas (Viola) und Uwe Hirth-Schmidt (Cello) haben all das gemein, was schon hunderte Male in Solisten-Biographien geschrieben wurde: unzählige Wettbewerbserfolge, die Zusammenarbeit mit anderen Top-Instrumentalisten etc. etc. gemein, vor allem aber und das muß die erste Motivation für jeden sein, der mit diesen Qualifikationen einen solch abenteuerliches Leben wagt, teilen sie eine tiefe Faszination für Musik.

Die Braunschweiger Zeitung zuletzt: "da passte einfach alles - lupenreine Intonation bis in höchste Höhen, punktgenaues Zusammenspiel, filigrane Pianissimo-Passagen und kraftvolle dramatische Ausbrüche". Das Quartett hat wichtige Impulse u.a. der Prof. Meissl (Artis Quartett), Beyerle (Alban Berg Quartett), Höbarth (Quatuor Mosaïques), Schlichtig (Cherubini Quartett) und Ferenc Rados erhalten und u.a. in Wien, Paris, Manchester, Vilnius und in Berlin konzertiert.

Der Zugang dieses Ensembles ist ein bißchen anders als man es normalerweise von einem Streichquartett erwartet, denn das Morpheus Quartett arbeitet nicht mit dem Ziel, die Musik streifenfrei sauber zu spielen. Kammermusik - und innerhalb dieser: Streichquartette - repräsentiert normalerweise den Gipfel der Kunst jedes Komponisten. Es ist eine Lebensaufgabe, alles über diesen unaussprechlichen Reichtum herauszufinden und geht weit über Intonation, Synchronisation und Balance hinaus. Die Musik muß frisch gehalten werden, für die Ausführenden wie für das Publikum. Diese Maximen haben ihren Preis, denn nichts ist schwerer als das Recht auf eine koexistierende aber differierende Meinung bei einer Angelegeheit von tiefster Wichtigkeit für einen selber zu akzeptieren.
Und wo gerade von Akzeptanz gesprochen wird: hier ein paar Schlüsseldetails über Mitglieder des Morpheus Quartetts für den Fall, daß der geneigte Leser tatsächlich Vergnügen beim Studieren von Musiker-Biographien hat.



MinJung Kang, Violine

Die in Seoul geborene Geigerin MinJung Kang debütierte mit neun Jahren als Solistin des Seoul Youth Philharmonic mit Mozarts G-Dur-Konzert, konzertierte zum Amtsantritt des koreanischen Präsidenten Young-Sam Kim, trat in TV und Film auf, fesselte das Publikum in Asien, Amerika und Europa auf großen Bühnen (wie Philharmonie & Konzerthaus Berlin, Gasteig & Herkulessaal München, Schloß Elmau, Radio Hall Poznan, National Hall Taipei, Seoul Arts Center) und konzertierte mit namhaften Orchestern (wie Bayerischer Rundfunk, Münchener Kammerorchester, Kammerakademie Potsdam, Jeunesse Musicales World, Amadeus Kammerorchester, Baltic Philharmonic, Eurasian Symphony, World Symphony, Concert Artists of Baltimore, Taipei Symphony, KBS Symphony, Busan Sinfonietta, Staatsphilharmonien Seoul, Inchon, Suwon).

Zahlreiche Kritiker lobten wie die Süddeutsche Zeitung ihren "sonoren, kraft- und effektvollen Brahms-Ton", die Badische Zeitung "Expressivität, Fingerfertigkeit und jenem Tiefgang, der nötig ist, um den Hörer in den Bann der Musik zu schlagen" und die Baltimore Sun ihr Spiel als "erstklassig, bestechend durch ihre direkte, spontane Art der Interpretation, starkem Gespür für Phrasierung und ein über alle Massen süßer und singender Ton". Ihre breite musikalische Vita beinhaltet unzählige Uraufführungen, Rundfunk- und CD-Aufnahmen, Auftritte bei Festivals (Rheingau, ARD, Bad Berleburg, Luoghi Sonori, Gdanska Wiosna, Groningen-Ostfriesland, Encuentro, Delta, Rellingen, Rockport u.a.), sowie das Konzertieren mit großen Musikern wie Martin Beaver, Gérard Caussé, Myung-Wha Chung, Wenzel Fuchs, Vladimir Mendelssohn.

MinJung Kang gewann zahlreiche Preise (wie ARD-Wettbewerb mit zusätzl. Publikumspreis, Concert Artists Guild NY, Taipei Intl. mit zusätzl. zeitgenössischer Preis, Houston Symphony Ima Hogg, Viotti-Valsesia, Schadt String), mehrere 1.Preise (wie Jeunesse Musicales Young Artists, Postacchini, Corpus Christi, Johannes Brahms, Yale Gordon, Dong-A, World Symphony Young Artists, Seoul Phil. Young Artists, Seoul Chamber Music, Cho-Sun Times und Mainichi Shimonoseki), Kwanjeong Educational Foundation Study Abroad Scholarship, Sydney Friedberg Kammermusikpreis, sowie den Woon-Pa-Preis "Instrumentalistin des Jahres".

MinJung Kang studierte bei Nam-Yun Kim und Ik-Hwan Bae an der Seoul National Univ. & Korean National Univ. of Arts, Victor Danchenko am Peabody Conservatory Baltimore und Krzysztof Wegrzyn an der Musikhochschule Hannover. Kammermusikimpulse erhielt sie von Mitgliedern bedeutender Streichquartette und Klaviertrios wie Johannes Meissl (Artis Quartett), Hatto Beyerle (Alban Berg Quartett), Martin Beaver (Tokyo Quartett), Young-Uck Kim (Beaux Arts Trio) und den Pianisten Ellen Mack und Robert McDonald.

Sie ist seit 2017 Dozentin am Dr. Hoch's Konservatorium Frankfurt/Main, seit 2007 Lehrbeauftragte an der Musikhochschule Hannover, gibt Meisterkurse und ist eine gefragte Kammermusikerin für Aufnahmen und Konzerte. Desweiteren ist sie Primaria des Morpheus Ensembles und Quartetts, Mitglied der Salzburger Solisten und der Dresdner Bach-Solisten, war Primaria des Mozartquartetts Berlin und stellvertretende Konzertmeisterin der Komischen Oper Berlin.





Rodrigo Bauzá, Violine

Als Gründungsmitglied des Cuarteto Arriaga widmet sich Rodrigo Bauzá seit 2008 hauptsächlich der Kammermusik und ist in den letzten Jahren bei vielen namhaften Festivals in Europa aufgetreten, wie zum Beispiel beim Schleswig-Holstein Musikfestival, beim Kammermusikfest Lockenhaus mit Gidon Kremer, beim Festival "Movimientos" in Wolfsburg, beim MDR Musiksommer sowie beim Festival "Musika Musica" (Bilbao, Spanien), bei der "Quincena Musical" in San Sebastian (Spanien) und debütierte in Wigmore Hall London, und wurde in den Palacio Real in Madrid eingeladen, um auf der Stradivari-Sammlung des spanischen Königs Konzerte zu spielen. Zu seinen Kammermusikpartnern gehören erstrangige Musiker wie Marie-Elisabeth Hecker, Christian Zacharias, Mariana Sirbu, Sam Haywood, Jean-Francois Heisser, Carolin Widmann, Tatjana Masurenko und Mate Bekavac.

Auch als Solist tritt Rodrigo Bauzá in- und außerhalb Europas regelmäßig auf, u.a. mit der "Orquesta filarmonica de Montevideo" (Uruguay), der "Orquesta Filarmonica de Cali" (Kolumbien), dem Hochschulorchester sowie dem Akademischen Orchester in Leipzig, der Westsächsischen Philharmonie und mit Kammerorchestern, wie 2012 mit dem Nuevo Mundo Chamber Orchestra. Auch war er mehrere Jahre lang Mitglied des Gewandhaus Orchesters in Leipzig.

Außerdem ist er ein leidenschaftlicher Lehrer und unterrichtet bei mehreren Meisterkursen, beispielsweise 2011 bei der "Kuala Lumpur International Master-Class", Malaysia und in Formosa, Argentinien, wo er die Leitung eines Jugendorchesters innehatte, 2012 in Pereira (Kolumbien) und beim Festival Internacional de Musica Presjovem in Cordoba (Spanien), wo er Kammermusik und Violine unterrichtete.

Er graduierte an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig bei Prof. Mariana Sirbu und in Montevideo, Uruguay, bei Prof. Jorge Risi. Als Kind kam Rodrigo Bauzá in Argentinien durch die Popularmusik zur Violine. Seitdem hat sein Interesse für den Jazz und die südamerikanische Popularmusik nie nachgelassen. Er spielte in Argentinien mit Juan Quintero und Liliana Herrero und in Deutschland mit mehreren namhaften Jazz-Musikern wie zum Beispiel mit Richie Beirach, Diego Pinera oder Sascha Stiehler. Außerdem arbeitet er gerade an einem Soloalbum seiner eigenen Kompositionen.





Miguel Ángel Lucas, Viola

Miguel Ángel Lucas, geb. 1978 in Cieza (Spanien), erhielt in seiner Heimatstadt seine erste musikalische Ausbildung. Bei Octavio de Juan studierte er in Murcia und Alicante, wo er seine Prüfungen mit Auszeichnung bestand. 1999 wurde er in die Klasse von Hatto Beyerle aufgenommen und studierte bei ihm in Florenz, Basel und Hannover.

2004 zog er nach Deutschland, wo er sich mit großer Freude der Kammermusik widmet, zunächst als Mitglied des Iturriaga Quartetts, von 2009 bis 2013 als Mitbegründer des Cuarteto Arriaga. In dieser Zeit arbeitete er mit einigen der hervorragendsten Musikern Europas wie Norbert Brainin, Peter Cropper, Johannes Meissl & Cristoph Richter und konzertierte u.a. mit José Luis Estellés, Marie-Elisabeth Hecker, Pepe Romero & Christian Zacharias in ganz Europa, Südamerika und Japan. Zudem wirkte Miguel Lucas bei zahlreichen CD- und Radio-Produktionen mit.

Seit 2013 ist er regelmäßig musikalisch tätig beim Theater Altenburg – Gera, engagierte sich als Assistent des Kammermusiklehrers im Musikene in San Sebastián und gibt Meisterkurse in Deutschland, Spanien und Kolumbien.





Uwe Hirth-Schmidt, Cello

Uwe Hirth-Schmidt wurde in Lahr geboren. Mit fünf begann er Cello zu spielen, wurde Preisträger zahlreicher Cello- und Kammermusik-Wettbewerbe und ist heute als Solist und Kammermusiker gemeinsam mit renommierten Musikern & Ensembles und als Solist auf grossen internationalen Bühnen wie Carnegie Hall und Lincoln Center NY, Philharmonie und Konzerthaus Berlin, Musikhalle Hamburg, Gasteig München, Wigmore Hall London, Philharmonie Brüssel und Concertgebouw Amsterdam zu hören.

Er gründete 1994 das Jacques Thibaud Trio, welches unzählige Rundfunkproduktionen und sechs von der Kritik mit Begeisterung aufgenommene Platten einspielte, Preisträger internationaler Wettbewerbe wurde und in den grossen Kammermusikreihen der USA, Europas und Japans konzertierte. Unter den Produktionen finden sich Live CDs z.B. aus dem Lincoln Center und Cleveland wie auch Radio und Fernsehauftritte für WNYC, Voice of America (mit ca.16 Mio. Hörern), WQED, NPR Performance Today, St.Paul Sunday, KUHF, Radio Bremen, RBB/SFB, und den NDR. Masterclasses gab er u.a. an den Universitäten Princeton, Cornell, MIT, UCLA, Duke, Carnegie Melon, Peabody Conservatory, und Rice, wie auch bei Musica Mundi Brüssel und unzähligen amerikanischen Kammermusikfestivals.

Als Mitglied der Salzburger Solisten (einem Ensemble von langer kammermusikalischer Tradition, welches auf seinen Tourneen mit allen grossen Namen zusammen musiziert) nahm er mit dem Amati Ensemble die Streichfassung von Mozarts Gran Partita auf und landete damit in den Klassikcharts.

Er spielt mit renommierten Kollegen wie Jörg Demus, Karl Leister, Vladimir Mendelssohn, Wenzel Fuchs, Johannes Hinterholzer, Michala Petri, Joris Van den Hauwe, Paul Badura-Skoda u.v.a. Als Solist gratulierte die Berliner Morgenpost (Berliner Philharmonie) zum "gelungenen Start der Zweitkarriere", rühmte wie schon die New York Times seine Technik, den "kräftig auftrumpfenden Ton" und bedachte ihn mit einer Wunschliste an Cellokonzerten die er doch demnächst spielen möge. Das Melbourne Press Journal bezeichnete seinen Klang als "sheer velvet", die Westdeutsche Zeitung lobte die "feine Gesanglichkeit" seines Spiels. Neben den etablierten Cellokonzerten spielt er am liebsten den Violapart der Sinfonia Concertante von Mozart.

Uwe Hirth-Schmidt studierte bei Boettcher in Berlin, absolvierte Meisterkurse u.a. mit Varga, Geringas, Demenga, Storck, Brandis, Chumachenco, Levin & Neikrug und schloss mit dem Jacques Thibaud Trio bei Vladimir Mendelssohn das Konzertexamen an der Folkwang Hochschule Essen mit Auszeichnung ab. Als weltweit gefragter Kammermusikpartner für Aufnahmen und Konzerte, gab er in den wichtigen Musikzentren in Asien, Nordamerika und Europa Meisterkurse, musizierte im Berliner Klaviertrio und spielt mit MinJung Kang im Morpheus-Duo, -Klaviertrio und –Quartett.

Instrument: das einzige erhaltene Cello von Guiseppe Dalaglio